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Kirche St. Nikola

St. Nikolaus von Myra ist der Schutzheilige der Schiffer und Flößer. Entlang der Isar sind dem Heiligen einige Kirchen geweiht. Das genaue Alter der St. Nikola Kirche ist nicht bekannt.
Bis zum Jahre 1678 war das Gotteshaus ein Holzbau. Freiherr Franz Nikolaus von Königsfeld ließ dann an dieser Stelle eine Kirche aus Stein errichten. 1700 fand sie sich durch den Anbau der Sebastianikapelle erweitert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das barocke Kirchlein im neugotischen Stil renoviert.

Das zweijochige Hauptschiff der Kirche St. Nikola wird durch den Turm betreten, die Apsis ist mit Achteckseiten abgeschlossen, das Kreuzgewölbe ruht auf je zwei Wandpilastern. Die barocke Gesamtkomposition des zweisäuligen Hochaltares blieb im wesentlichen erhalten. Das Altarblatt bildet ein Gemälde des hl. Nikolaus von Myra im Nazarenenstil.

Das ursprüngliche barocke Bildnis wurde entfernt. Links befindet sich eine Anna Selbdritt-Figur, rechts die hl. Katharina von Alexandrien. Das Bildmedaillon im Aufbau zeigt Gottvater mit der Weltkugel.

An der Hinterseite des Hochaltares überrascht ein 50 x 50 cm großes Ölgemälde Christi, das ein unbekannter Maler dem Schweißtuch der Veronika nachempfunden hat.

Am linken Wandpilaster in der Apsis steht eine Statue des hl. Florian in barockem Kleid, gegenüber ein heiliger Bischof. Die Kanzel zieren Bilder der vier Evangelisten, ebenfalls im Nazarenerstil. Die Orgel ist in alter Schleifladentechnik ausgeführt und besitzt noch den original Tretbalg. Der Altar in der Sebastianikirche imponiert durch die großartige Darstellung des hl. Sebastian: ein Himmelsbote setzt ihm die Märtyrerkrone auf, Engel ziehen ihm die tödlichen Pfeile aus dem Körper. Flankiert wird das Gemälde von Statuen der hl. Leonhard und Nikolaus von Tolentino. Darunter befindet sich der Schrein des hl. Martialis. Graf Wilhelm von Königsfeld, dessen Wappenkartusche den oberen Abschluss des Altares bildet, ließ das reich verzierte Ganzkörperskelett um 1700 aus den Katakomben von Rom hierher bringen.

Der Legende nach wurde Martialis, wie seine sechs Brüder, wegen seines Glaubens hingerichtet. Die Erinnerung an die sieben makkabäischen Brüder des Alten Testaments taucht auf.

Das Kirchenfest des hl. Martialis wird am 10. Juli gefeiert. Zur weiteren Ausstattung der Sebastianikapelle gehörten auch die teilweise freigelegten Fresken an den Seitenwänden. Sie zeigen Motive aus dem Leben Mariens. Ein weiteres Fresko stellt den Tod des heiligen Josef dar. Weiheurkunden sowie Papsturkunden mit Ablassbullen für St. Nikola sind uns ebenfalls noch erhalten geblieben.

Text:
AMAG Vereinigte Kirchen-Kulturbuch-Verlage „Kirchen, Klöster Pilgerwege in Deutschland“, und Kirchenführer „St. Nikola Niederaichbach“
©Hans Stippel

Fotos:
Hans Harant

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